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Susi

Sie gehört nicht zum Kreis der Ratsuchenden, obwohl sie doch eines Tages bei mir erschien, um einen Rat in verzweifelter Situation zu erbitten. Aber das geschah mehr auf freundschaftlicher Ebene und hatte nur indirekt etwas mit der Tätigkeit eines Ehe- und Sexualberaters zu tun.

Die Geschichte ihrer frühen sexuellen Erlebnisse brauchte man aus Susi nicht herauszufragen. Sie redet gern und oft und freiwillig über Sex, in einer sehr fraulichen, nie zotigen und stets sehr liebenswerten Art. Obwohl ihr immer ein wenig kindlich wirkendes Puppengesicht dabei strahlt und errötet, ist Susi in dieser Beziehung viel erwachsener als so mancher andere aus unserem Kreis.

Susi ist noch nicht ganz dreißig Jahre alt, kaum mittelgroß und ein wenig pummelig, ohne dabei dick zu wirken. Sie ist mit ihrem mütterlichen Busen und den ein- (oder aus-)ladenden Hüften, ihrem scharfen Intellekt und der raschen Auffassungsgabe eine Bereicherung jeder Party. Sie wird stets und überall unter der Rubrik: 'Was Männer mögen' eingereiht und zählt zu den glücklichsten Menschenkindern, die ich kenne. Ihre Ehe mit Arnold, einem vielbeschäftigten Anwalt, geht gut. Die beiden Kinderchen gedeihen. Na, und wer im Bett mit Susi nicht zurechtkommt, hat selbst dran schuld.

Daß Susi trotzdem eines Tages tränenüberströmt bei mir saß, geht auf ihr erstes sexuelles Erlebnis zurück, das ganz unvermutet und in ganz absonderlicher Art ihre reiferen Jahre zu überschatten begann, ja, zu einer Bedrohung geworden war.

Unsere Freundin stammt aus einer alten und sehr vornehmen Familie. Traditionsgemäß kommen deren Söhne ins Internat, die Töchter erleben den entscheidenden Teil ihrer Erziehung im Pensionat. So auch Susi. Dort kam sie mit Nicole zusammen. Die beiden dreizehnjährigen Mädchen schlossen sich eng aneinander und blieben zusammen bis zum Abitur. Ihr Lebensweg kreuzte sich später noch zweimal. Mit welchen Folgen für Susi, werden wir noch sehen. Ich versuche, hier einmal zusammenzufassen, was Susi uns bei unterschiedlichen Anlässen in Form von bruchstückhaften Episoden erzählt hat.

"So ein Töchterpensionat ist eine Welt für sich. Wir wurden zwar nicht in so strenger Weltabgeschiedenheit gehalten, wie es früher bei den Grauen Schwestern und anderen berühmten Internatsschulen für Mädchen der Fall gewesen sein mag. Immerhin, so etwas außerhalb des täglichen Lebens steht man schon, wenn man so eine private Institution als Elternhausersatz hinnehmen muß. Ich bin nie gern dort gewesen und habe es auch meinen Eltern niemals recht verzeihen können, daß, nur um einer Familientradition willen, Kinder ohne zwingende Notwendigkeit und gegen ihren Willen aus dem Haus gegeben wurden. Ich jedenfalls wollte nicht fort, war eigentlich schon von Kindheit an so etwas wie ein Hausmütterchen, das sich am liebsten in seiner eigenen kleinen Welt wohl fühlt.

Aus dieser Welt wurde ich eines Tages durch das Dekret eines gestrengen und in seiner Art überaus altmodischen Vaters herausgerissen. Es war Zeit für mich, ins Pensionat zu gehen, wo auch meine beiden älteren Schwestern gewesen waren. Papa trat mal wieder eine längere Auslansdsmission an. Wohl oder übel mußten wir Kinder einsehen, daß das Herumzigeunern in der Welt des diplomatischen Dienstes einer kontinuierlichen Bildung nicht sehr förderlich ist. Tapfer die Tränen hinunterschluckend, trat ich den schweren Weg in die Privatschule an.

Am gleichen Tag traf auch Nicole ein. So fügte es sich, daß wir ein gemeinsames Zimmer bezogen. Nicole stammt aus einer schweizer Diplomatenfamilie, unsere beiderseitigen Eltern sind sogar weitläufig miteinander verwandt. Nicole war ein halbes Jahr älter als ich und hatte bereits einen ansehnlichen Busen, während sich bei mir gerade die ersten Knospen regten.

Die Einfügung in eine neue Gemeinschaft fiel mir durch Nicoles Hilfe leichter. Nicole war schon in einem anderen Pensionat gewesen und kannte sich einigermaßen mit den Gepflogenheiten aus. Bald betrachtete ich sie als Lehrmeisterin in allen Dingen - auch den intimen. Wir wurden zwar hinsichtlich der physiologischen Vorgänge im Frauenkörper aufgeklärt, wußten, was die Periode bedeutete und lernten auch einiges über Zeugung und Geburt. Ansonsten stand für unsere Erzieherinnen wohl fest, daß die Erhaltung einer reinen Jungfräulichkeit bis zum Moment der Eheschließung selbstverständlich sei. Sie lebten und erzogen an der Wahrheit vorbei, wie seit eh und je.

Das sollte ich bald lernen und erkennen. Nach einigen Tagen des Einlebens hatte sich zwischen Nicole und mir eine feste, um nicht zu sagen innige Freundschaft herausgebildet. Ich war bis dahin sexuell noch völlig unbedarft - bis auf ein einziges Erlebnis, das ich kurz vor meiner Abreise gehabt und dann im Trubel der Umstellung bald vergessen hatte. Eines nachts erwachte ich von einem seltsamen Gefühl in meinem Unterleib. Wahrscheinlich war es ein - wie ich heute glaube - erster Sexualtraum. Zwischen meinen Beinen war da so ein Gefühl, das ich gern festhalten wollte und das dennoch mit zunehmendem Wachwerden entschwand. Ich stellte fest, daß ich ein Bein über die Bettdecke ausgestreckt hatte. Dadurch war der Rand der gesteppten Decke hoch zwischen meine Schenkel und gegen den Schamhügel geraten. Als ich im Schlaf versuchte, mich besser zuzudecken, muß ich mir wohl den Deckenrand immer wieder mit ruckenden Bewegungen gegen Vulva und Kitzler gezerrt haben, bis der fast einsetzende Orgasmus mich aufwachen ließ.

Aber, wie gesagt, das ist eine Schlußfolgerung aus späterer Erfahrung. Wollte eigentlich nur hervorheben, daß ich bis zur Bekanntschaft mit Nicole sexuell ein völlig unbeschriebenes Blättchen gewesen bin.

Um so mehr überraschten mich die seltsamen Gefühle, die mich in Nicoles Gegenwart und durch ihr Zutun beschlichen. Auf dem Wege von einem Klassenzimmer ins andere, beim Spaziergang im Park, eigentlich überall hielten wir einander an den Händen. Das taten viele Mädchen. Aber Nicole hatte eine Art, mir dabei die Nägel ihrer Finger sachte in den Handteller zu pressen, die mich manchmal erschauern ließ. Aber nicht unangenehm, eher im Gegenteil. Nach einigen Wochen, als unsere Freundschaft vertrauter geworden war, ging Nicole dazu über, mir immer einen Gutenachtkuß zu geben. Das war ich von Mutti her gewöhnt gewesen. Ich hatte gerade den Gutenachtkuß sehr vermißt und fiel meiner Freundin stürmisch um den Hals, als mir diese Zärtlichkeit zuteil wurde. Nicole aber machte sich beinahe grob von mir los und schlüpfte in ihr Bett. Was hatte ich nun schon wieder falsch gemacht?

Mitten in der Nacht wachte ich davon auf, daß Nicole leise vor sich hin stöhnte. Sie wälzte sich im Bett. Ich hörte ihre Decke rascheln. Als ich mich halb aufrichtete, um nach ihr zu sehen, war plötzlich alles still. Ich wartete eine Weile. Nichts rührte sich. Da mußte ich mich wohl getäuscht haben, dachte ich, und schlief gleichfalls weiter.

Nicoles Gutenachtküsse wurden immer zärtlicher und länger. Einmal zuckte ich erschrocken zurück, als sich plötzlich ihre kleine spitze Zunge zwischen meine Lippen bohrte. Es war aber mehr die Überraschung vor etwas Ungewohntem, als ein unangenehmes Gefühl dabei. Als Nicole am nächsten oder ein paar Abende später dieses Spiel mit der Zunge wiederholte, empfand ich es als durchaus angenehm. Bald wartete ich schon darauf und ließ auch meine Zunge in ihren Mund eindringen. Das gab ein kitzelndes Gefühl bis in den Bauch hinein.

Wiederum ein paar Nächte später wachte ich abermals davon auf, daß Nicole in ihrem Bett stöhnte und sich unruhig herumwarf. Ich stützte mich auf die Ellenbogen und schaute zu ihr hinüber. Das Mondlicht fiel durch die dünnen Vorhänge direkt auf ihr Bett. Ich konnte deutlich sehen, daß sich Nicoles Bettdecke in schnellem Rhytmus hob und senkte. Zuerst dachte ich, sie kratzte sich am Oberschenkel. Dann aber erkannte ich, daß sich diese Bewegungen auf einen bestimmten Punkt ihres Körpers konzentrierten. Ehe ich noch etwas sagen konnte, krümmte sich Nicole so nach vorn zusammen, daß ihr Kopf sich hob. Stöhnend wälzte sie sich hin und her, während die Bewegungen unter der Bettdecke immer rascher wurden. Endlich hielt sie mit einem tiefen Seufzer inne und schickte sich an, sich ganz tief in die Kissen zu kuscheln.

'Nicole', rief ich leise, 'was ist mit dir? Fühlst du dich nicht gut?' Da schlug sie die Augen auf und blickte zu mir herüber. Um ihren Mund spielte ein zufriedenes Lächeln. Daran erinnere ich mich noch heute genau.

'Doch', entgegnete sie ebenso leise, 'mir geht es sehr gut. Warum?' 'Du hast gerade so schrecklich gestöhnt, daß ich dachte, du wärest krank', fuhr ich Unschuldslamm fort. Nicole kicherte ein wenig. 'Du kennst das noch nicht?' fragte sie zu meiner Verwunderung. 'Wirklich nicht?'

Ich wußte überhaupt nicht, wovon sie sprach und wollte natürlich Näheres wissen. 'Morgen', sagte sie gähnend, 'morgen werde ich es dir erklären, wenn du durchaus willst. Jetzt bin ich zu müde dazu. Gute Nacht.' Sie drehte sich um und war binnen einer Minute tief und fest eingeschlafen. Ich aber lag lange wach und dachte darüber nach, was Nicole mir wohl erzählen würde. Am nächsten Abend konnte Nicole es offenbar kaum abwarten, bis es Zeit zum Schlafengehen war. Sie zeigte auch deutliche Ungeduld, bis endlich die Abendkontrolle durchgegangen war und wir hoffen konnten, ungestört zu bleiben.

Ich fragte natürlich gleich, was Nicole mir denn erzählen wollte. Sie aber ermahnte mich, leise zu sein. Wir wollten lieber warten, bis auch bestimmt alles in den Nebenzimmern schliefe und die Schwester vom Nachtdienst in ihrem Kabäuschen über ihrem Buch eingeschlafen sei. Nicole schien mir unter einer eigentümlichen und unerklärlichen Spannung zu stehen. Als etwa eine Viertelstunde vergangen war und ich meine Neugierde nicht mehr zähmen konnte, sah ich wieder diese merkwürdigen Bewegungen unter Nicoles Bettdecke.

'Versprichst du mir, daß du mit niemandem darüber reden wirst? Es ist nämlich ein großes Geheimnis dabei', sagte sie schließlich. 'Wer seine Freundin verrät, wird verflucht sein für alle Zeiten. Schwörst du mir, daß du schweigen kannst?' Das klang so geheimnisvoll und verlockend, daß ich tausend Eide geschworen hätte, nur um endlich hinter das Geheimnis zu kommen. 'Setz dich zu mir aufs Bett, aber leise', forderte Nicole mich auf.

Das tat ich - ein wenig zögernd und verwundert. Da war immer noch diese seltsame Bewegung unter der Bettdecke. Während ich mich auf der Bettkante niederließ, schlug Nicole plötzlich die Decke zurück. Sie hatte das Nachthemd (Pyjamas trug man im Pensionat nicht) bis über ihren Bauch hochgestreift. Ihre Beine waren fest geschlossen, aber der Mittelfinger ihrer rechten Hand war dazwischengeschoben - ganz hoch oben in dem schwarzen Haarbusch. Nicole bewegte den Finger hin und her, wobei sie wieder leise zu stöhnen begann. Da sie mit der rechten Körperseite zur Wand lag, hatte sie ihre linke Hand auf meiner Seite frei. Während sie selbst weiter zwischen ihren Schenkeln rieb, tastete sich ihre linke Hand an meine Beine und streifte das Hemdchen hoch, bis sie an mein hellblondes Fellchen geriet. Dieses Gefühl ließ meinen ganzen Körper durchzucken. Im gleichen Augenblick bäumte sich Nicole mit unterdrücktem Stöhnen im Bett auf, warf den Kopf zurück und sank auf die Kissen.

'Kanntest du das wirklich noch nicht?', fragte sie außer Atem.

'Möchtest du auch mal? Dann leg dich neben mich aufs Bett. Ich zeig dir's.' Willenlos und von Neugierde getrieben ließ ich es zu, daß Nicole mich neben sich zog. Ihre Finger verschwanden von meinem Leib. Das bedauerte ich; denn das Gefühl war schön gewesen. Nicole tastete nach meiner rechten Hand, spreizte meinen Mittelfinger aus der halb geschlossenen Faust heraus und schob ihn mir von oben in die Spalte zwischen meinen Beinen. Dann begann sie, meine Hand mit der ihren rhytmisch auf- und abzubewegen. Es war eigentlich makaber - sie machte es mir, aber mit meiner eigenen Hand, mit dem eigenen Finger. Natürlich erwies ich mich als gelehrige Schülerin.

Von da an masturbierten wir oft gemeinsam, aber jede in ihrem eigenen Bett, bis uns der Schlaf übermannte. Inzwischen hatte ich herausgefunden, daß unser großes Geheimnis gar nicht so ungewöhnlich war. Hier und dort fielen Bemerkungen, wurden Beobachtungen gemacht, die mich alsbald erkennen ließen, daß fast alle Mädchen entweder allein oder mit ihrer Freundin masturbierten. Und das deckt sich ja durchaus mit den neuesten Forschungen auf diesem Gebiet.

Demnach sind es vor allem die Mädchen aus den sogenannten gebildeten Schichten, die höheren Schülerinnen und Studentinnen, die bis zu fast neunzig Prozent ihrer vorehelichen Sexerfahrungen aus der Masturbation erzielen, während die Prozentzahl bei den Mädchen aus weniger gebildeten Schichten zwischen sechzig und siebzig liegt, wenn ich mich recht erinnere.

Doch zurück zu meiner Geschichte. Nicole hat mir später mal gesagt, daß dieser Einweihungsschwur bei Neulingen üblich und notwendig sei. Denn die Aufdeckung dessen, was wir unsere heimliche Sünde nannten oder auch als Nächstenliebe bezeichneten, führte unweigerlich zur Verweisung aus dem Pensionat. Wenn wirklich hier und dort mal etwas aufkam, dachten die guten Schwestern natürlich immer nur an Einzelfälle - jedenfalls gaben sie das nach außen hin kund – und statuierten ein Exempel, indem die eine oder andere masturbierende Maid hinausgeworfen wurde.

Nach einer ganzen Weile kam Nicole einmal mit dem Wunsch an, sie wolle mir gern dabei zusehen, wenn ich 'es' machte. Aber das ging schlecht, weil es uns strikt verboten war, abends Licht im Zimmer brennen zu haben. Meine Freundin war sehr erfinderisch. Sie besorgte uns beim nächsten Stadtausflug zwei ganz kleine Taschenlampen. Wir pflegten einander gegenüber mit weit gespreizten Beinen auf der Bettkante zu sitzen, uns gegenseitig anzuleuchten und dabei die Finger der freien Hand an uns selbst spielen zu lassen. Das war neu und besonders aufregend.

Zu gegenseitigen Berührungen ist es erst sehr viel später, kurz vor dem Abitur gekommen. Da machte es mir Nicole ein paarmal mit der Hand, und auch ich habe sie einige Male masturbiert, bis es ihr kam. Aber ich hatte ein wenig das Interesse an Nicole und unseren Mädchenspielen verloren. Denn da war ein Mann aufgetaucht, der mein ganzes Interesse beanspruchte. Nicole hat mir ein einziges Mal so etwas wie eine Szene gemacht, sich dann aber stumm gefügt, als ich immer seltener mit ihr zusammen masturbierte.

Unmittelbar nach dem Abitur trennten sich unsere Wege. Ich studierte in Fr., während Nicole eine Fotofachschule besuchte, wo ihre Eltern schon lange vor dem Abitur einen Studienplatz für sie belegt hatten. Daß ich nach Fr. ging, hing natürlich mit Harro zusammen, der dann schließlich mein erster Mann im Leben wurde. Und ich kann aus eigener Erfahrung nur bestätigen, was die Sexualforscher so mühsam haben nachweisen müssen, daß nämlich die Masturbation und sogar ein wenig lesbischer Verkehr unter jungen Mädchen die natürlichen Empfindungen keineswegs beeinträchtigt. Jedenfalls nicht bei jungen Mädchen, die natürlich empfinden und nicht durch äußere Umstände - zum Beispiel einen ungewöhnlich brutalen oder ungeschickten Erstverkehr - wieder in die Arme der Freundin getrieben werden. Ich hatte Glück mit Harro und war glücklich mit ihm - bis er mich verließ. Regelrecht sitzen ließ.

Ich war verzweifelt - und fassungslos vor Glück, als eines Tages Nicole vor mir stand. Sie hatte in ihrer Schule Semesterferien, war kurzerhand auf Reisen gegangen. Meine Anschrift hatte sie; denn wir waren in Briefkontakt geblieben. Nun, sie brauchte keine zehn Minuten, um meinen Kummer mit dem Mann aus mir herauszufragen. Wir haben uns abends ein wenig betrunken und sind dann mit der schönen Selbstverständlichkeit alter Mädchenfreundschaft zusammen ins Bett gegangen. Es war alles wie damals - und doch ein wenig anders. Denn Nicole ließ es nicht beim gegenseitigen Masturbieren. Sie küßte mich zwischen den Beinen. Das war ein völlig neues, ungewohntes und nach der ersten Scham ungewöhnlich erregendes Gefühl. Nicole blieb wie selbstverständlich bei mir. Wir brauchten darüber keine Worte zu verlieren.

Wir gingen miteinander aus, sooft es unsere finanzielle Situation erlaubte. Nicole trug fast immer einen Ledermantel oder eine Lederjacke, obwohl Ledersachen keineswegs der damaligen Mode entsprachen. Zu mir war sie von ausgesuchter Liebenswürdigkeit, um nicht zu sagen von einer Zärtlichkeit, die mir in derÖffentlichkeit manchmal peinlich erschien. Andererseits bildete sich so etwas wie eine Liebe heraus, die ich zu erwidern begann. Vor allem nach dem Nicole mich mit viel Geduld dahin gebracht hatte, daß auch ich ihren nackten Körper liebkosen, ihre Brüste und schließlich ihren Kitzler mit der Zunge berühren mochte. Wir verschafften einander im Laufe des Abends oft vier, fünf berauschende Höhepunkte. Die Semesterferien endeten. Nicole reiste ab.

Wir sahen uns dann in Abständen von einigen Monaten immer mal wieder. Nicole war inzwischen Fotografin und spezialisierte sich auf die Pressefotografie. Offenbar hatte sie einen besonderen Instinkt für meine jeweilige Situation. Merkwürdigerweise tauchte sie nie auf, wenn ich gerade in festen männlichen Händen war. Sie kam immer nur dann, wenn gerade mit einem Schluß und ich wieder einmal zutiefst unglücklich war. Und hier muß ich einflechten, bei allen meinen diversen Freunden hatte ich auf ganz natürliche Weise herrliche Höhepunkte. Mein Empfinden war also durch die gelegentlichen Kontakte mit meiner Freundin keineswegs gestört.

Ich hatte inzwischen meinen jetzigen Mann kennengelert und war im Begriff, mein Studium abzubrechen. Wir wollten heiraten. Während er an unserem zukünftigen Wohnsitz alle Vorbereitungen zur Übernahme einer Praxis führte, erschien Nicole wieder einmal bei mir. Sie fotografierte inzwischen für eine große Illustrierte und war viel in aller Welt unterwegs. Als ich ihr eröffnete, daß ich zu heiraten gedächte, hat sie stundenlang vor Kummer kein Wort gesprochen. Sie war nur von einer unvorstellbaren Zärtlichkeit zu mir und schaute mich immer nur an.

'Dann ist es also unser letztes Zusammensein?' fragte sie schließlich spät in der Nacht. Ganz gegen meine ursprüngliche Absicht war es doch wieder zu Sexkontakten zwischen uns gekommen. Aber irgendwie war die Trauer über einen endgültigen Abschied von der Jugend auch über mich gekommen, und ich hatte Nicoles sanften Drängen nachgegeben. Es war ja sowieso das letzte Mal. Von nun an sollte und durfte es nur noch Arnold, meinen Verlobten, für mich geben. Das sah auch Nicole ein - und entschloß sich sichtlich schweren Herzens zu einer letzten Bitte an mich. Sie wollte ein paar Fotos machen, um wenigstens im Bild das Andenken an unsere so wunderbare Freundschaft bewahren zu können. Ich willigte ein.

Was war schon dabei, wenn eine gute Freundin von mir ein paar Aktfotos für ihren Privatgebrauch und als nette Erinnerung an eine schöne gemeinsame Zeit machte. Wir tranken beim Fotografieren einiges. Nicole hatte sich gleichfalls ausgezogen. Ich erinnere mich genau, daß wir zwischendurch sogar nackt miteinander getanzt haben, was bisher überhaupt nicht vorgekommen war. Endlich sind wir wohl miteinander auf der Couch eingeschlafen. Als ich am nächsten Morgen mit schwerem Schädel aufwachte, war Nicole abgereist. Der Zettel mit dem einzigen Wort 'Lebewohl!' unterstrich die Endgültigkeit unserer Trennung.

Ich habe geheiratet, meine Kinderchen bekommen und führe eine für meine Begriffe fast vorbildliche Ehe. Arnold und ich verstehen einander im Bett prächtig. Mag sein, daß er mir bei dieser oder jenen Tagung mal mit einer Kollegin oder sonstwem ausbüxt. Das stört mich nicht und tut unserer Liebe keinen Abbruch. Er ist dann immer so besonders liebebedürftig und verliebt, wie in den ersten Jahren. So richtig aufgemöbelt. Jede vernünftige Frau sollte ihren Mann an der langen Leine laufen lassen, meine ich... aber, ich rede mal wieder zu viel. Ich kann abschließend nur feststellen, daß mir die Masturbation in der Jugend und selbst die noch mindestens zeitweilig ausgesprochen lesbische Beziehung zu Nicole keinesfalls in meinen Empfindungen oder sonstwie geschadet hat..."

So ungefähr stellt sich in geraffter Form die immerhin nicht alltägliche Lebensgeschichte der netten, molligen Susi dar. Sie ist keinesfalls bisexuell veranlagt. Ich habe sie ausdrücklich danach gefragt. Sie hat strikt und glaubhaft verneint, jemals für eine Frau außer Nicole irgendwie besondere Zuneigung empfunden zu haben. Im übrigen sei auch das Erlebnis mit Nicole nur mehr Vergangenheit. Denn seit ihrer Verheiratung hat Susi von sich aus den Briefwechsel eingestellt, zumal ihr Nicole mitgeteilt hatte, sie werde im Auftrage ihrer Zeitung für längere Zeit ins Ausland gehen.

Daß der Schlußstrich nicht endgültig war, sollte ich einige Monate später in einer fast dramatisch anmutenden Szene erfahren. Uns war schon mehrfach aufgefallen, daß die sonst so muntere Susi bei unseren gesellschaftlichen Zusammenkünften nicht mehr so lustig und gelöst war wie sonst. Sie entschuldigte sich oft mit Kopfschmerzen. Wir machten uns genauso Sorgen um sie wie ihren Mann. Arnold hatte für Susis Zustand keinerlei Erklärung und hatte ihr gleichfalls geraten, endlich einen Arzt aufzusuchen.

Schließlich nahm Susi Zuflucht zu einem Freund der Familie - zu mir. Sie brauchte lange, bis der Tränenstrom endlich versiegte und sie sprechen konnte. "Nicole ist wieder da", stieß sie hervor. "Und - und sie will, daß alles wieder wird, wie es früher war. Sie sagt, sie liebt mich und sie will mich wieder haben - wie damals, als wir junge Mädchen waren. Ich glaube, sie ist irgendwie verrückt. Ja, daß muß es sein..."

Ich bat Susi, vielleicht am besten der Reihe nach zu erzählen. Mir war klar, daß sie von mir Hilfe erwartete. Nur, man kann schlecht beraten, wenn man die Wahrheit oder den Tatbestand aus Bruchstücken erraten soll.

"Das war vor jetzt vier, nein, fünf Wochen. Eines Tages klingelte in der Wohnung das Telefon. Arnold hat im Büro einen gesonderten Anschluß, aber es kommt oft vor, daß Leute die Nummern verwechseln und ihn daheim zu sprechen wünschen, während er im Büro sitzt. Deshalb fand ich es ganz in Ordnung, als eine Frau fragte, ob der Herr Rechtsanwalt zu sprechen sei. Ich erklärte, daß in diesem Falle die andere Nummer gewählt werden müsse. Mein Mann sei im Büro.

Ein wenig später klingelte es an der Haustür. Ich öffnete - es war vormittags, das ältere Kind in der Schule, das jüngere im Kindergarten -, ich öffnete also und hatte vor mir eine Frau, die ich nicht kannte und die mir doch irgendwie bekannt vorkam. Sieben Jahre sind eine lange Zeit. Sie können einen Menschen sehr verändern. Nicole! Sie war es, die da so urplötzlich vor mir stand, hatte sich bis zur Unkenntlichkeit verändert. Etwas strenge Züge hatte sie schon als junges Mädchen gehabt. Jetzt liefen tiefe Falten von ihren Nasenflügeln zum Mund. Ihr Gesicht war hohlwangig, und unter den Augen hatte sie tiefe Schatten. Der gelbliche Hautton verriet, daß sie eine Lebererkrankung wahrscheinlich gerade erst überstanden hatte.

Betreten forderte ich sie auf, hereinzukommen. Sie wirkte irgendwie überreizt oder überspannt. Diesen Zustand kannte ich an ihr. Wenn sie den ganzen Tag so ausgesehen hatte, wußte ich während unserer intimen Freundschaft, daß sie den Abend und unser gemeinsames Sexerlebnis herbeisehnte.

Nur daß jetzt alles noch viel intensiver war - und in Anbetracht des gealterten Gesichtes keineswegs erregend oder auch nur anziehend. Für mich schon ganz und gar nicht; denn ich hatte mich ja von diesen Dingen gänzlich gelöst.

Trotzdem bemühte ich mich, ein freundschaftliches Gespräch in Gang zu bringen. Nicole berichtete müde, sie sei lange in Afrika und zuletzt in Südamerika gewesen. Dort habe sie sich in den brasilianischen Urwald zu den Garimpeiros, den Diamantensuchern, vorgewagt und habe eine tolle Bildserie mitgebracht. Dazu aber eine schwere Lebererkrankung, von der sie gerade erst genesen sei. Nun werde sie sich um einen ruhigen Posten in irgendeiner Kleinstadtredaktion bewerben, um erst einmal völlig gesund zu werden.

Meine Freundin, denn als solche betrachtete ich sie immer noch, ta mir unendlich leid. Ich legte ihr tröstend den Arm um die Schultern. Als habe sie nur auf diese Geste gewartet, warf sich Nicole plötzlich an meine Brust und begann wie im Fieber zu stammeln. Sie sprudelte die Sätze förmlich hervor. Es war, als breche ein Staudamm. Sie muß sich in Gedanken und Vorstellungen während des langen Krankenlagers förmlich in Zwangsvorstellungen hineindeliriert haben, die sich um unsere gemeinsame Jungmädchenzeit und um unsere Sexspiele drehten. Nicole flehte mich an, ihr wenigstens noch ein einziges Mal jenes für sie Unvergeßliche zu schenken. Ganz bestimmt werde sie dann für immer aus meinem Leben verschwinden.

Andernfalls könne sie mir nicht versprechen, daß sie mich nicht doch wieder aufsuchen und vielleicht sogar belästigen werde. Ihr nervlich so überreizter Zustand verhindere überdies eine baldige endgültige Genesung - und was weiß ich, was sie noch alles geredet hat. Ihre versteckte Andeutung, die fast wie eine Erpressung klang, habe ich in meiner Verwirrung nicht richtig mitbekommen. Sie tat mir unendlich leid. Und als sie an mein gutes Herz apellierte - da habe ich halt nachgegeben. Offen gestanden, ich kam mir ziemlich lächerlich vor, wie wir - zwei erwachsene Frauen – da auf der Couch im Wohnzimmer aneinander rummachten. Ich muß allerdings auch gestehen, daß mich Nicoles Berührungen noch genauso reizten wie in unserer Pensionats- und Studienzeit.

Als sich der Staudruck etwas gelegt hatte, bedankte sich Nicole überschwenglich bei mir. Sie werde jetzt gehen und nie wieder in meine Nähe kommen.

Dieses Versprechen hat sie nicht gehalten. Schon ein paar Tage später rief sie an und teilte mir mit, sie habe eine Anstellung als Redakteurin in einer Nachbarstadt bekommen. Sie freute sich wahnsinnig darüber und über die Möglichkeit, mich öfter zu sehen. Ob ich sie besuchen käme, oder ob sie zu mir kommen solle... Ich war wie vor den kopf geschlagen und flehte sie an, unser Erlebnis als gewesen zu betrachten. Davon wollte sie nichts hören. Wenn ich nicht zu ihr käme, dann werde sie eben in mein Haus kommen. An den Vormittagen hätten wir doch genug Zeit für uns. Gleich morgen wolle sie es versuchen... kurzum, ich setzte mich am nächsten Vormittag in meinen kleinen Wagen, um einmal vernünftig mit ihr zu reden.

Ich muß hinzufügen, daß sich Nicole binnen weniger Tage sehr erholt hatte. Das Sexerlebnis mit mir muß tatsächlich wie ein gesundheitliches Stimulans gewirkt haben. Sie sah wesentlich besser aus. Ein wenig von ihrer früheren strengen Schönheit war zurückgekehrt. In ihrer Redaktion, wo ich ihr noch einmal das Unmögliche ihres Verlangens darlegen wollte, wurden wir dauernd gestört. Ich hatte nicht viel Zeit, mußte ja zu Mittag wieder daheim sein, damit meine Abwesenheit nicht auffiel. Deshalb ging ich mit zu ihr in die kleine Wohnung, die ihr von der Zeitung zur Verfügung gestellt wurde. Nicole hörte sich an, was ich vorzubringen hatte. Dann schüttelte sie den Kopf, redete von ihrer großen Liebe, wie sehr sie mich brauche und daß es doch für mich eine Kleinigkeit sei, ihr zu geben, wonach sie hungerte, auch wenn meinerseits kein großes Gefühl mehr dabei sei. Sie hat mich tatsächlich mit Weinen und Betteln so weit bekommen, daß ich abermals nachgab. Diesmal aber sei endgültig Schluß, habe ich ihr dann zum Abschied unmißverständlich gesagt. Sie solle mich künftig endgültig in Ruhe lassen.

Daraufhin rief sie jeden Tag an. Ich habe immer aufgelegt, sobald sie sich meldete. Mehrere Male habe ich sie beobachtet, wie sie sich in der Nähe unseres Hauses aufhielt. Zum Glück war im Kindergarten gerade eine ansteckende Krankheit ausgebrochen, so daß die Kinder vorübergehend daheim bleiben mußten. Ich hatte darum meinen Jüngsten bei mir und war dankbar dafür. Denn in Gegenwart des Kindes getraute sich Nicole offenbar nicht, ins Haus zu kommen oder in anderer Weise zudringlich zu werden.

Eine Weile war Ruhe. Ich glaubte schon, alles sei vorüber, und begann wieder aufzuatmen. Die letzten Wochen hatten mir so zugesetzt, daß Arnold dauernd fragte, was denn mit mir sei. Ein paarmal war ich drauf und dran, ihm alles zu beichten. Er weiß schließlich, daß er keine Jungfrau geheiratet hat. Aber gerade in dieser Zeit hatte er in einem Scheidungsprozeß zu tun, in dem die Ehefrau eine etwas zwielichtige Rolle spielte. Sie hatte ihre Freundin ihrem Ehemann vorgezogen. Arnold sprach von ihr als einer 'lesbischen Zicke' und machte allerlei abfällige Bemerkungen über solche Weiber. Konnte ich ihm da beichten, daß seine eigene Frau eine lesbische Vergangenheit hatte und noch vor ein paar Tagen von der früheren Jugendgespielin auf der Couch vernascht worden war, auf der er gerade saß? Im stillen beglückwünschte ich mich, daß ich ihm und mir diese Eröffnung erspart hatte, als ich von Nicole nichts mehr sah, noch hörte.

Bis auf einmal, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, das hier kam..." Susi nestelte mit zitternden Fingern einen dicken Briefumschlag aus ihrer Handtasche und schüttete den Inhalt auf meinen Schreibtisch. Ich sah auf einen Blick, daß es Pornofotos waren, griff aber zunächst nach dem beiliegenden Brief. Er war von Nicole, sogar auf einem Redaktionsbriefbogen geschrieben, und enthielt nach einer Flut von Zärtlichkeiten die lapidare Forderung, sich künftig mindestens zweimal in der Woche für eine Liebesstunde bereitzuhalten. Andernfalls würden Vergrößerungen in der beiliegenden Art im gesamten Bekanntenkreis die Runde machen. Die Bilder hätten ihr jahrelang zum Trost in einsamen und sehnsuchtsvollen Stunden gereicht. Sie bedauerte, diese kostbaren Erinnerungen jetzt einem so brutalen Zweck opfern zu müssen. Aber sie könne nun einmal nicht ohne Susis Zärtlichkeit und ohne den Besitz ihres Körpers leben. Ihre frauliche Fülle habe die Verliebtheit der Mädchenjahre nur noch gesteigert. Es gäbe keinen anderen Ausweg. Wobei doch im übrigen zu bedenken sei, daß es für Susi nur ein geringes Opfer, für Nicole aber alles Glück dieser Welt darstelle, wenn man sich nur zweimal in der Woche für ein paar Stunden treffen würde.

Ich fragte Susi, wie sie nun darauf reagiert habe. Zunächst gar nicht, meinte sie. Voller Angst habe sie Nicoles nächsten Schritt abgewartet. Er kam in Form eines telefonischen Ultimatums. Eine Woche Zeit, dann würde das erste Dutzend von Vergrößerungen an drei für ihren Mann wichtige Persönlichkeiten herausgehen. Bis dahin waren noch fünf Tage Frist. In ihrer Not habe sie keine andere Möglichkeit gesehen, als mir ihren Kummer anzuvertrauen.

Meine nächste Frage galt der Tatsache, warum sie sich nicht jetzt doch ihrem Manne anvertraut habe. Er sei doch Rechtsanwalt und werde in einem solchen Falle von Erpressung am ehesten wissen, was zu tun sei.

Während ich sprach, besah ich mir einige der Fotos. Wie ich mir bereits gedacht hatte, waren es Bilder von jenem letzten Abend, den die jungen Mädchen miteinander verbracht hatten. Susi hatte mir nur die Hälfte geschildert, oder sie mußte damals so betrunken gewesen sein, daß sie nicht mehr wahrgenommen hatte, was mit ihr gemacht wurde. Besonders deutlich zu erkennen waren die beiden Frauen auf dem Bild, wo sie in eindeutiger Weise splitternackt miteinander tanzten. Nicole mußte also einen Selbstauslöser benutzt haben. Außer einigen Ganzaufnahmen von der nackten Susi gab es Fotos, die ihre Geschlechtsteile in Großaufnahme zeigten, aber immer so geschickt fotografiert, daß im Hintergrund oder über den Schamberg hinweg auch ihr Gesicht zu sehen war. Über die Identität der dargestellten Brüste oder Schamlippen konnte es also keinen Zweifel geben. Ein Bild zeigte Nicoles Kopf groß, mit weit herausgestreckter Zunge, die im Schamhaar der Freundin wühlte. Auf einem anderen Bild war Susi in der gleichen Szene als die Aktive abgelichtet. Auch wenn man unschwer erkennen konnte, daß die Bilder vor einigen Jahren aufgenommen worden waren, stellten sie immerhin in einer prüden Gesellschaft eine schwere Bedrohung des sogenannten guten Rufes dar.

"Ich habe natürlich daran gedacht, mich jetzt mit der Bitte um Hilfe an meinen Mann zu wenden", sagte Susi. "Aber erstens sah ich mich vor der Notwendigkeit, ihm dann auch zu erklären, warum ich nicht sofort vertrauensvoll zu ihm gekommen bin, als die Frau aus meiner Jugend auftauchte. Bei einer Gegenüberstellung hätte ihm Nicole mit Sicherheit verraten, daß wir es auch jetzt noch miteinander trieben. Mir kommt der entsetzliche Verdacht, daß sie womöglich bei der Szene in ihrer Wohnung eine versteckt angebrachte Kamera ausgelöst hat. Ganz vorsichtig habe ich Arnold angedeutet, daß ich vielleicht demnächst den Besuch einer Jugendfreundin zu erwarten hätte. Da hat er so dumme Bemerkungen gemacht, ob sie hübsch wäre und so weiter.

Vielleicht geht meine Phantasie mit mir durch - aber ich werde die entsetzliche Vorstellung nicht los, daß mein Arnold womöglich mit dem Vorschlag herausrückt, Nicole in eine Art Dreiecksverhältnis einzubeziehen. Verrückt, ich weiß es. Aber allein die Möglichkeit, daß Arnold dieses Weibsbild vielleicht anziehend findet, sich womöglich in Nicole verlieben könnte - ach, ich schwatze dummes Zeug - aber sag selbst, wen ich ihn einweihe - und so etwas ist doch schon passiert - oder ich vertraue mich ihm an und er verachtet mich dann - wir sind im achten Jahr verheiratet - manchmal stellt sich bei ihm schon so etwas wie Ehemüdigkeit ein - und..."

Der Rest ging in Schluchzen unter. Ich nahm den Brief und die Fotos an mich. Unter dem Vorwand, als Leser des Blattes die Redakteurin sprechen zu wollen, ließ ich mich bei Nicole anmelden. Ich hielt mich nicht lange mit einer Einleitung auf, sondern zeigte ihr stumm den Brief und die Fotos. "Also Kripo", sagte Nicole tonlos. "Ich habe es befürchtet, mußte ja wohl damit rechnen. Sie werden es kaum glauben, aber ich war im Begriff, bei Susi anzurufen und sie um Vernichtung der Bilder zu bitten. Mir war klargeworden, daß man eine Liebe nicht zurückzwingen, daß man die Zeituhr nicht zurückdrehen kann. Aber - nun ist es wohl zu spät..."

Ohne vorerst ihren Irrtum aufzuklären, sagte ich: "Schlimm genug, daß eine erwachsene und gebildete Frau nicht davor zurückschreckt, eine gesunde und glückliche Familie zu zerstören. Mit dieser Möglichkeit mußten Sie doch rechnen, nicht wahr? Haben Sie sich erkundigt, was auf eine so scheußliche Erpressung steht?" "Ich weiß es - und Sie wissen sicherlich längst, daß ich einschlägig vorbestraft bin. Susi war nicht die erste, die ich verlor und mit Gewalt zu mir zurückzwingen wollte. Ich habe dem Verlag bereits mitgeteilt, daß ich diese Stellung nicht antreten werde. Die Probezeit ist noch nicht um. Ich kann jederzeit weg von hier. Ich wollte mich bei Susi entschuldigen, den Brief zurückfordern und dann für immer verschwinden. Endgültig! Wollen Sie sich davon überzeugen, daß meine Koffer bereits gepackt sind? Ich gehe wohl nicht fehl in der Annahme, daß Sie sowieso mit einem Durchsuchungsbefehl gekommen sind – wegen der Negative..."

"Fahren wir", sagte ich so amtlich wie möglich und überlegte rasch, ob ich mich damit schon einer Amtsanmaßung schuldig gemacht hatte. In ihrer Wohnung waren tatsächlich zwei Koffer bereits gepackt. Ein dritter lag aufgeklappt und halb gefüllt auf dem Bett.

Nicole stand einen Augenblick am Fenster. Dann drehte sie sich um. "Sie sehen keine Möglichkeit - die Sache auf sich beruhen zu lassen - ich war doch im Begriff, tätige Reue zu zeigen - wenn Sie nicht dazwischen gekommen wären..."

Sie kannte sich in Rechtsdingen wirklich gut aus. Ich streckte ihr die Hand hin. "Die Negative", forderte ich.

"Ich habe sie zusammengepackt und an Susi adressiert, wollte sie ihr sowieso schicken. Schlimm, daß es jetzt zu einer Gerichtsverhandlung kommen wird und die ganze dumme Geschichte an die Öffentlichkeit gelangt. Es tut mir leid für Susi. Nachdem ich zur Besinnung gekommen war, hätte ich das gern verhindert..."

Nicole zog einen fertig adressierten, aber noch nicht verschlossenen Briefumschlag aus der Handtasche. "Da", sagte sie. "Wenn Sie noch weiter suchen wollen, darf ich wohl zunächst einmal..." Rasch hielt ich den Filmstreifen gegen das Licht. Er war viermal zerschnitten. Ich zählte die Negative durch, besah mir die Nummern. Keine fehlte.

"Haben Sie nur diesen einen Film gemacht?"

"Ich schwöre, daß es keine weiteren Bilder gibt", sagte Nicole. Ich glaubte ihr. "Muß ich mitkommen?" fragte sie.

Ich schüttelte den Kopf und schob den Umschlag mit den Negativen in die Manteltasche. "Sie haben Glück gehabt", klärte ich sie endlich auf. "Ich bin kein Kriminalbeamter, sondern ein Freund der Familie. Unter der Voraussetzung, daß Sie niemals wieder auftauchen, um Susi zu belästigen, wollen wir im allseitigen Interesse die Sache auf sich beruhen lassen."

xy